Wanderfalken an Gebäuden in der Steiermark - Urbaner Artenschutz

Livestream der Nestkamera/Webcam auf der Herz-Jesu Kirche

Peregrine Falcons in Graz, Austria (nest camera)


Online-Vortrag: Wanderfalken im Aufwind. 1.10.2025 - 18 Uhr, hier anmelden

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Gebäudebrüter breiten sich in der Steiermark aus

mehr in Kürze


Der schnellste Vogel der Erde in Graz

In aller Kürze

Wanderfalken sind seltene und gefährdete Spitzenprädatoren und standen in Österreich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Rande des Aussterbens. Sie brüten überwiegend in Felswänden, haben in den letzten Jahrzehnten aber auch hohe Gebäude besiedelt, wo sie sichere, ungestörte Brutplätze finden - wenn es zugängliche Nischen oder Nisthilfen in sehr hohen Gebäuden gibt. Das Wanderfalken-Paar auf der Herz-Jesu Kirche ist das einzige in Graz und war das erste, das in der Steiermark auf einem Gebäude nistete. Die beiden Altvögel "Inge & Ivica" brüteten von 2021-2025 erfolgreich, bis Inge im April 2025 verschwand. Informationen zu den acht weiteren, in Österreich nachgewiesenen Falkenarten sowie allen übrigen Vogelarten Österreichs finden Sie hier.

 

Die Grazer Wanderfalken

2012 stellte ich im Turm der Grazer Herz-Jesu Kirche eine Nistnische für Wanderfalken bereit. Gleich wurde sie von Turmfalken (siehe unten) bezogen und über viele Jahre genutzt. Erst 2020 entdeckte ein Wanderfalken-Pärchen den Brutplatz für sich - die unterlegenen Turmfalken mussten weichen. 2021 kam es zur ersten Brut und seither waren "Inge & Ivica" jedes Jahr erfolgreich. Der Brutplatz, 70 Meter über den Köpfen der Menschen, im höchsten Kirchturm der Steiermark, ist erst der zweite in einem Gebäude in Österreich. Die übrige Wanderfalken-Population im Land (ca. 250 Brutpaare) nistet in Felswänden. Dieses Brutpaar ist das einzige in Graz und in der Steiermark das einzige bekannte, das ein Gebäude bewohnt. Die Jungvögel werden von mir jedes Jahr mit wissenschaftlichen Kennringen markiert um mehr über ihre Ansiedlungsorte, Wanderungen und Lebensdauer zu erfahren. Zusätzliche Nisthilfen auf hohen Gebäuden stehen bereit, um bei Bedarf weiteren Paaren in der Stadt Brutraum zu bieten. Ende 2023 wurde das Nest von DI Wolfgang Reinisch mit einer hochwertigen Kamera ausgestattet, Dank der das Brutgeschehen seit der Brutsaison 2024 via livestream mitverfolgt werden kann.

 

Wann beobachten?

Die Wanderfalken können ganzjährig an der Grazer Herz-Jesu Kirche gesehen werden. Ein Fernglas ist immer von Vorteil, da sie meist zwischen 70 und 90 Meter über dem Boden sitzen. Besonders aktiv sind sie zwischen Mitte April und Ende Juli, während die Küken gefüttert werden.

 

Wichtige Unterstützer der Grazer Wanderfalken:

Pfarre Graz Herz-Jesu | Stadt Graz, Referat Naturschutz | Verein Funkfeuer Graz | reinisch wolfgang web­management | Hermann Weikhard | Alfred Zechner GmbH |Verein Kleine Wildtiere in großer Not | Eulen- und Greifvogelstation HaringseeArbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg | zahlreiche FreundInnen, HelferInnen, BerichterstatterInnen usw., die dieses Projekt für mehr Artenvielfalt in der Stadt gelingen lassen!


Steckbrief Wanderfalke

  • wissenschaftl.: Falco peregrinus | engl.: Peregrine Falcon | franz.: Faucon pèlerin
  • Spannweite: 89-113 cm | Gewicht: meist 600-1000 g | ♂ sind kleiner, deutlich größer
  • Nahrung: Fast ausschließlich Vögel, im urbanen Raum oft überwiegend Straßentauben
  • Besonderheiten: Im Sturzflug schnellster Vogel der Erde (>300 km/h), einer der am weitesten verbreiteten Vögel der Erde (alle Kontinente außer Antarktis)
  • Gefährdung: Wanderfalken waren Ende der 70er-Jahre in Österreich fast ausgestorben, u. a. weil sich das Insektizid DDT negativ auf ihren Bruterfolg auswirkte, Brutplätze gestört und Jungvögel vom Menschen aus den Horsten entnommen wurden. Mittlerweile haben sich die Bestände (in den meisten Teilen Europas) dank Schutzmaßnahmen wieder erholt, als Spitzenprädatoren bleiben Wanderfalken aber selten und vulnerabel. Österreichweit brüten ca. 250 Paare.

Turmfalke & Wanderfalke

Der wesentlich häufigere und kleinere Turmfalke (Falco tinnunculus) brütet vielerorts (auch) im Siedlungsgebiet. Er ist leicht an der rotbraunen Färbung der Oberseite erkennbar und ernährt sich im Gegensatz zum Wanderfalken von kleineren Beutetieren (v.a. Wühlmäuse, Reptilien, auch Kleinvögel), die er am Boden erbeutet.

 

Bild rechts: Größenvergleich zwischen Turmfalke (links) und Wanderfalke (rechts).